Freitag, 15. August 2014

Kuriose Ereignisse im Jungeninternat

HORAS :)

Nach zwei weiteren Tagen im Jungeninternat haben wir uns mittlerweile gut eingelebt und sitzen mit den Jugendlichen zusammen, singen und erzählen, während dieser Blog geschrieben wird.

Die Jungen, die im Jungeninternat leben, stehen jeden morgen (ja, auch samstags und sonntags) um 5 Uhr morgens auf und frühstücken um 6 Uhr. Für uns gibt es hier zum Glück eine Extrawurst und wir dürfen später frühstücken. Trotzdem bekommt man morgens mit, wenn die Jungen aufstehen, sich fertig machen und schon vor der Schule fröhlich singen und über das Gelände rufen. Nach unserem indonesischen Frühstück - gebratene Nudeln - hatten alle Teilnehmer Freizeit und haben das Gelände erkundet, sich in der Umgebung umgesehen und die Proben für die Parade am Unabhängigkeitstag beobachtet. Für uns ist das zunächst sehr ungewohnt, da die Schüler marschieren wie beim Militär. Es gab aber auch eine Marching Band, die geprobt hat und Sonntag bestimmt eine tolle Vorführung haben wird.

Am Nachmittag waren die Jugendlichen aus dem Distrikt 2 der GKPS zu Besuch bei uns. Zunächst haben wir Kennenlernspiele gespielt - trotzdem wissen wir bei weitem nicht alle Namen, da es zu viele und für uns ungewohnte Namen waren. Dennoch haben wir einen schönen Nachmittag gemeinsam verbracht mit vielen Liedern, Spielen, die wir teilweise eher auf einem Kindergeburtstag eingeordnet hätte und dem Austausch über die Jugendarbeit in Indoensien und Deutschland. Allerdings kamen hier auch Fragen auf, auf die wir selber keine Antwort wussten, zum Beispiel welche Ideen wir haben, um die Jugendarbeit in Indonesien zu verbessern und warum es den Rückgang von Gemeindemitgliedern in Deutschland gibt und wie man ihn stoppen kann. Am Ende gab es wieder Schokolade und Jugendbegegnungsarmbänder für alle und - typisch indonesisch - gaaaaanz viele Fotos.

Eigentlich hatten wir dann einen entspannten Abend geplant, mit singen, quatschen, Wäsche waschen und weiterem Austausch. Dann gab es allerdings zwei Überraschungen. Zum einen wohnt ein Vikar im Jungeninternat, von dem wir zwar wussten, dass es ihn gibt, aber als plötzlich ein Mann vor der Tür stand und sagte, er würde ab dem Abend mit uns zusammen dort schlafen, waren wir doch etwas überrascht. Im Laufe des Abends hat sich diese Lösung jedoch direkt bewährt. Beim Wäsche waschen sind wir gegen die Leitung der Toilettenspülng gekommen und die für Indonesien typische, doch eher etwas instabilere Leitung, die nur ineinander gesteckt ist, hat sich gelöst und das Wasser (zum Glück sauberes) ist ungehindert aus der Leitung geflossen. Kai und der Vikar durften dann gemeinsam ihr handwerkliches Geschick unter Beweis stellen, indem sie die Konstruktion repariert haben. Allerdings gab es durch den Stromausfall erschwerte Bedingungen und die ganze Aktion fand bei Taschenlampenlicht statt.

Nach einer etwas kurzen aber ereignisreichen Nacht ging es dann heute morgen in eine Schule und ein Krankenhaus der GKPS. Die Schule war für Schüler der Klassen 10 bis 12, die statt ihres Abiturs eine schulische Ausbildung in eine bestimmte Fachrichtung machen.Während der Begrüßung durch die Schulleitung und das danach folgende Gespräch gab es ziemlich süßen Tee, der aber auch zu Indonesien dazu gehört. Danach haben wir uns weitere Proben der Marching Band der Schule angesehen und dann einzelne Klassen besucht und uns dort mit den Schülern getroffen. Fragen wurden von beiden Seiten gestellt, Lieder gesungen und noch mehr Fotos gemacht.

Danach ging es direkt weiter zu einem Krankenhaus der GKPS, welches neben der Schule liegt. Die Indonesier hatten uns schon gesagt, dass wenig Patienten in dieses Krankenhaus gehen. Bei leichten Krankheiten finden die Behandlungen ambulant statt und bei schwereren Krankheiten gehen die Menschen lieber in Krankenhäuser in größeren Städten. Nach dem Besuch ist uns auch
bewusst, warum das so ist. Im Moment ist eine Allgemeinmedizinerin im Krankenhaus und zwei Krankenschwestern sowie ein Apotheker. Im Waschbecken eines Bahandlungszimmers war ein Regenwurm, auf dem Boden waren Blutspritzer, der Operationssaal durfte nicht besichtigt werden, da er steril ist, allerdings waren die Fenster offen und auf dem Flur lag ein Hundehaufen von einem der Hunde, der uns die ganze Zeit gefolgt ist. Für uns Deutsche, die einen anderen medizinischen Standard gewohnt sind, war dieser Besuch doch sehr schockierend.

Nachmittags hat es viel geregnet, aber so konnten wir mit den Jungen zusammensitzen und deutsche, englische und indonesische Lieder singen und mit ihnen Kicker und Dart spielen, die den Jungen im Mai von Monika und Lothar geschenkt wurden.

Während dem Ruf zum Abendessen, wurden wir angesprochen, ob wir heute nach dem Abendessen die Abendandacht gestalten möchten und wir haben natürlich ja gesagt, ohne wirklich zu wissen worauf wir uns einlassen. Hat aber dann doch alles gut geklappt, auch wenn einige überrascht waren so spontan für Andacht und Gebete verantwortlich zu sein. Gemeinsam singen, beten und sich austauschen ist aber gar nicht so schwer und die Zusammenfassung des Abends ist, dass es wichtig ist, Gott um Rat zu fragen und mit ganzem Herzen hinter dem zu stehen was man dann entscheidet zu machen.

Banyak salam dari Indonesia - viele Grüße aus Indonesien

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